Nur einen Tag nach dem schweren Pokalfinal-Spiel mussten wir schon wieder in der Liga antreten. Geschwächt davon und durch ein paar Ausfälle war uns klar, dass es gegen den Tabellen-Zweiten sehr schwer werden würde. Trotzdem wollten wir versuchen, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Final-Niederlage war verdaut, und die Stimmung gut. Allerdings merkte man manchen Kämpferinnen die Ermüdung schon bei der langen Anreise nach Reichenbach im Thäle an. Die Eine oder Andere nutzte die Zeit, um die verbrauchten Kräfte im Schlafe aufzutanken.
Die erste Aktion im Spiel gehörte noch unserer Mannschaft. Spielmacherin Lisa legte sich den Ball zum Freistoss zurecht, was immer Gefahr für das gegnerische Gehäuse bedeutet. Sie drehte den Ball um die Mauer, verfehlte aber das kurze Eck knapp(6.). Dann kam die SGM. Eine Angreiferin wurde steil geschickt. Diese setzte aber den Ball über unser Tor(7.). Beim nächsten Angriff reagierte unsere Torspielerin Maureen hervorragend. Sie warf sich der alleine auf sie zueilenden Stürmerin in den Weg, und konnte den Rückstand vermeiden(8). Nach gutem Ballgewinn im Mittelfeld setzte Torjägerin Nina zum Konter an. Ihren Schuss konnte die sehrr gute Torspielerin der SGM aber zum Eckball klären(9). Nun war wieder Lisa mit einem Freistoss an der Reihe. Wieder versuchte sie es auf die kurze Ecke, verfehlte aber abermals nur knapp(10.). Nach einer Ecke für die SGM fiel dann das 1:0. Die Zuordnung stimmte nicht, und eine Angreiferin kam völlig unbedrängt an den Ball. Diese hatte dann keine Mühe, den Führungstreffer zu erzielen(14.). Einen Angriff unserer Mädels klärte die Abwehr. Der Ball kam zu Marisa, und diese zog einfach mal von kurz hinter der Mittellinie ab. Abermals reagierte die Torspielerin klasse, und konnte in höchster Not zur Ecke klären(17.). Lisa schickte mal wieder Nina steil, aber wieder war die Torfrau Endstation(18.). Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die SGM zwar mehr vom Spiel, aber wir hatten doch etliche Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Nun allerdings begann sich langsam der Kräfteverschleiß bemerkbar zu machen. Nicht nur die körperliche, sondern vor allem die geistige Frische fehlte. So unterlief uns ein völlig überflüssiger Abspielfehler bei eigenem Abstoß, wodurch eine Angreiferin alleine auf unser Tor zu marschieren konnte, und Maumau keine Chance ließ. Dies bedeutete das 2:0 für die SGM(20.). Jetzt drohten wir auseinander zu fallen. Die einzelnen Mannschaftsteile schafften es nicht mehr, ein vernünftiges Umschaltspiel aufzuziehen. So klafften immer wieder riesige Lücken zwischen Defensive und Offensive. So standen wir hinten nicht mehr kompakt, und nach Vorne waren unsere Offensivabteilung oft auf sich alleine gestellt. Einen Konter der SGM konnte unsere auch an diesem Tag wieder sehr gut agierende Torfrau MauMau vereiteln(21.). Kurz darauf verloren wir den Ball beim Spielaufbau. Die SGM spielte diesen steil in die Spitze. Alleine vor dem Tor fiel es der Stürmerin nicht schwer, das 3:0 zu erzielen(23.). Ein direkt unter die Latte getretener Freistoss bedeutete das 4:0(28.). Wir mussten nun aufpassen, dass wir nicht komplett unter die Räder gerieten. Unsere alleine gelassenen Abwehr hatte alle Hände voll zu tun. Wir schafften es in dieser Phase auch nicht mehr, für genügend Entlastung zu sorgen. Nach einem weiteren Ballverlust hatten wir Glück, dass der Ball nur an der Latte landete(29.). Bei einem Standard kamen endlich einmal wieder wir zum Zug. Lisa schlug einen Freistoss lang über die Abwehr. Dort stand Ana bereit, und traf zum 4:1 Anschlusstreffer(32.). Dann der nächste schock für unsere Mannschaft. Nach einem Konter hatte MauMau den Ball schon längst gesichert, aber die gegnerische Angreiferin rutschte ohne jegliche Chance den Ball zu erreichen in sie hinein. MauMau verletzte sich dabei so, dass sie ausgewechselt werden musste(32.). An dieser Stelle wünschen wir ihr gute Besserung, und dass sie bald wieder in unseren Kreis zurückkehrt.
In der Halbzeitpause appellierten wir Trainer noch mal an die Mannschaft alles zu geben, wenn es auch schwer fallen würde. Nachdem klar war, dass Maureen nicht wieder ins Tor zurückkehren würde, musste diese Aufgabe Ana übernehmen. Sie machte in der Folgezeit ihre Sache sehr gut. Allerdings fehlte uns somit eine weitere Alternative fürs Mittelfeld, und zum Wechseln an sich.
In der Zweiten Hälfte versuchte die Mannschaft noch mal alles. Nach einem Steilpass setzte sich Nina durch, verfehlte das Tor aber knapp(37.). Eine Minute später ging ein Freistoss haarscharf am Tor der SGM vorbei(38.). Allerdings leisteten wir uns immer wieder unnötige Ballverluste. Einen dieser nutzte die SGM zu einem Weitschuss, welcher links vorbei ging(40.). Bei einem weiteren Konter war die Torfrau einen Tick schneller am Ball als Nina, und konnte klären(45.). Jetzt konnte sich auch mal Ana in unserem Tor auszeichnen. Einen Schuss entschärfte sie mit einer tollen Parade(50.). Jetzt begann eine ganz bittere Phase, in der man deutlich merkte, dass die Kräfte schwanden. Ein Eckball ging durch den gesamten Strafraum durch, und wir reagierten überhaupt nicht. Do konnte eine SGM-Spielerin von hinten alleine einlaufen, und den Ball zum 5:1 über die Linie drücken(51.). Nur zwei Minuten später ein ähnliches Bild. Dieses Mal war es kein Eckball, sondern eine Flanke. Auch dieses Mal schauten wir bewundernd zu, und mussten das 6:1 hinnehmen(53.). Nun mal wieder eine gute Offensivaktion unserer Mädels. Sina setzte sich schön auf rechts durch, und zog in die Mitte. Leider verzog sie ihren Abschluss leicht(54.). Nina versuchte es auch noch einmal. Sie legte sich aber den Ball zu weit vor, so dass die Torfrau klären konnte(57.). Lisa versuchte es noch einmal mit einem Freistoss. Sie zwang die Torspielerin zu einer Glanzparade. Den Abpraller verpasste dann Nina knapp(61.). Die letzte Aktion gehörte ebenfalls uns. Einen schönen Pass von Lisa nahm Nina auf und lief alleine auf das SGM-Tor zu. Wieder reagierte die Torfrau überragend, und konnte per Fußabwehr klären(66.). So blieb es bei der 6:1-Niederlage.
Aufgrund der Umstände wollen wir diese Ergebnis nicht über bewerten. Die Mannschaft hat bis zu letzt alles versucht, und nie aufgegeben. An diesem Tag war einfach nicht mehr drin. Trotzdem ein Lob für die Einstellung. An dieser Stelle muss ich mich bei der Mannschaft entschuldigen. Hätte ich rechtzeitig reagiert, wäre sicher eine Verlegung dieses Spiels möglich gewesen. So hätten wir die Strapazen für die Mädels vermeiden könne, und es wäre ganz sicher ein besseres Ergebnis zu Stande gekommen. Tut mir leid Mädels. SW
Für den VfB Neuffen am Ball waren: Maureen Trauth, Nina Jansen, Lisa Jirikovsky, Jenny Wörz, Sina Oswald, Anastasia Sawidis, Lucie Jansen, Gina-Marie Seipp, Claudia Goller, Ilay Aydogan, Marisa Kolb